Zimmergeschichten Lothar Günther Buchheim

Zimmer 27 – Lothar Günther Buchheim

Geboren 06. Februar 1918
Gestorben 22. Februar 2007

Der unterirdische Weg, der Die Post und Andechs verbindet…

Schon immer gibt es ein Gerücht. Hartnäckig und seit mehreren Jahrzehnten hält sich dieses über Die Post und den heiligen Berg mit dem Kloster Andechs.

Hier wird behauptet, dass es einen langen, dunklen, unterirdischen Geheimgang gibt, der die Post am Fuße des Berges und das Kloster Andechs auf dem Berg miteinander verbinden.

Aus glaubwürdigen und vertraulichen Informationen wissen wir, dass bei der Renovierung 1990 im 500 Jahren alten Teil des Postkellers durch Umbaumaßnahmen ein Loch in eine Wand geschlagen werden musste. Der Bautrupp hatte festgestellt, dass es sich hinter den ehrwürdigen Mauern etwas hohl anhörte. Nachdem das Mauerwerk durchgeschlagen war und man ein kleines Loch freibekommen hatte, sah man tatsächlich, dass sich hinter der Postmauer noch etwas befand. Man sah in einen dunklen großen Raum.

Um die Renovierungsarbeiten nicht aufzuhalten, was bei der denkmalgeschützten Post sehr wahrscheinlich gewesen wäre, ließ man das Loch wieder zumachen und so geriet es wieder in Vergessenheit.

Jetzt wirst du denken, ja was hat denn das mit Buchheim zu tun?

Wir wissen, dass Buchheim eine wertvolle Kunstsammlung vor dem Wahnsinn des 3. Reichs bewahrt hat.

Nachdem Buchheim in der Nachkriegszeit ein exzellentes Verhältnis zu den damaligen Postwirten pflegte, gibt es ein zweites Gerücht, das bis heute nur hinter vorgehaltener Hand erzählt wird.

Es geht um das alte Kellergewölbe der Post, mit einer Mauerstärke von 2,50 Metern. Waren hier vielleicht während des 2. Weltkrieges die Kunstgegenstände versteckt?

Viele davon siehst du heute im Buchheim-Museum. Buchheims Dankbarkeit und auch das gute Bier und die Speisen in der Post zogen ihn immer wieder nach Herrsching an den Ammersee.

Nachdem er viele Jahre an seinem Bestseller “Das Boot” geschrieben hatte und in dieser Zeit der Post fernblieb, besann er sich bei der Wahl der Schauspielerbesetzung wieder auf sein Wirtshaus und so fanden unter anderem im Post-Restaurant, am heutigen Stammtisch, die Verhandlungen über die Besetzung der Rollen “Das Boot” statt. So kam es, dass Wolfgang Petersen bei am guaden Schnapserl und einer sauberen Brotzeit vieles akzeptierte, was Buchheim in dem Film forderte. Dies alles geschah im Jahr 1981.

Ein anderer Teil der Filmbesetzung wurde im Post-Biergarten besprochen. Bis dahin nicht so bekannte Schauspieler wie Jürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer, Klaus Wennemann, Martin Semmelrogge, Uwe Ochsenknecht,… u.s.w. wurden in das schöne Fünfseenland eingeladen und für die Rolle ausgesucht.

Schließlich bekamen die Schauspieler noch ein richtiges U-Boot-Feeling vom Ammersee. Ein gewaltiges Unwetter zog auf und der See zeigte sich von seiner stürmischen Seite. Wer den Ammersee kennt, der weiß, wie furchterregend er aussehen kann, wenn es stürmt und die Wellen gegen die Uferpromenade schlagen.